Groß- & Einzelhandel
Entwicklung der Branchenkonjunktur
Der Konsumgüternahe Groß- und Einzelhandel ist eng miteinander verknüpft und im stetigen Austausch. Während Warenströme und Artikel oft ähnliche Merkmale aufweisen, unterscheiden sich Kundenstruktur, –anzahl sowie das Auftragsverhalten erheblich, was durch moderne Warenwirtschaftssysteme abgedeckt werden muss. Dies gilt auch für weitere Bereiche des Großhandels, die die Industrie, das Handwerk und die Gastronomie mit Vorleistungsgütern und Produkten versorgt.
Der Onlinehandel hat in beiden Sektoren zu massiven Veränderungen geführt. Während Hersteller mehr denn je dazu in der Lage sind, Online-Direktverkäufe zu tätigen und z. B. den Großhandel zu umgehen, hat sich der Onlinehandel zu einem bedeutenden Wettbewerber des stationären Einzelhandels entwickelt und den Preisdruck verschärft.
Absatzwege, Marktstrukturen und Geschäftsmodelle ändern sich, wodurch sich aber auch Chancen ergeben. Der stationäre Handel versucht seine Position durch Servicequalität zu stärken und mithilfe seines Onlineangebots Boden wettzumachen. Für dem Großhandel gilt es, die digitale Kundenbindung vorantreiben, Differenzierungsmerkmale zu schaffen und digitale Beschaffungs- und Absatzkanäle auszubauen.
Trends im Groß- und Einzelhandel
- Trend zum E-Commerce durch Corona-Pandemie nochmals stark beschleunigt, Onlinehandel als Risiko und Chance zugleich
- Veränderte Handelslandschaft mit Omnichannel-Angeboten, Direct-to-Consumer-Strategien, elektronischen Marktplätzen, B2B-Portalen
- Rückläufige Anzahl stationärer Geschäfte und Einzelhandelsflächen, vor allem im Nonfood-Fachhandel (insb. kleinere Fachhändler) und in Innenstadtlagen.
- Hohe Liquiditätsengpässe und Verschuldungsraten im Einzelhandel
- Im Großhandel Prozesseffizienz, Kundenfokussierung und Individualisierung sowie Digitalisierung als Erfolgsfaktoren mit sehr hoher Relevanz
Quellen: BAG, IW Köln, HDE, Grafik: HDE